Der Süden von Sardinien ist ein bis heute eher unbekanntes Wandergebiet. Die Landschaften des Sulcis und des Iglesiente sind durch Jahrhunderte langen Bergbau geprägt, beim Wandern trifft man oft auf die Spuren dieser reichen Vergangenheit wie aufgelassene Stollen und alte Bergwerke.
Malerische Steilküsten wechseln mit langen Sandstränden ab: Die eindrucksvolle Dünenlandschaft der Costa Verde gilt als eines der wenigen europäischen Wüstengebiete. Kahle Gebirgslandschaften kontrastieren mit fruchtbaren Ebenen, tief eingeschnittenen Tälern und bizarren Felsnadeln.
Eine Besonderheit ist die Basalthochfläche der Giara, auf der eine kleinwüchsige Pferderasse (Equus caballus jarae) ungestört weidet.
Tag 1
Flug nach Cagliari und Transfer nach Arbus
(7 Übernachtungen in Agriturismo bei Arbus)
Tag 2
An unserem ersten Wandertag starten wir direkt an unserer Unterkunft und wandern auf bequemen Wegen durch das grüne Hinterland der Costa Verde. Wir erreichen den langen Sandstrand der Marina di Arbus. Hier besteht die Möglichkeit zu einem ersten Bad im Meer. Nachmittags fahren wir hinauf in den alten Bergwerksort Montevecchio mit seinen beeindruckenden Minenanlagen. Auf Schritt und Tritt begegnen wir hier zahlreichen Zeugen des sardischen Bergbaus wie Direktorenvillen, Kaminschächte und Zugtrassen.
Gehzeit 3 bis 4 h, 200 Höhenmeter rauf und 200 Höhenmeter runter
Tag 3
In den Linas-Bergen bei Villacidro befinden sich die Wasserfälle Pischina Irgas. In dem wasserreichen Waldgebiet, in dem auch die endemischen sardischen Hirsche leben, führt der Pfad entlang kleiner Flussläufe und durch grüne Auen. Vom höchsten Punkt der Wanderung, der Punta Pischina Irgas, 691 m, genießen wir eine herrliche Aussicht: Tief hat der Rio d’Oridda sein Canyonbett in die harten Felsen des Linas-Gebirges eingeschnitten und stürzt sich als schäumender Wasserfall über 45 Meter in die Tiefe.
Gehzeit 4 bis 5 h, 400 Höhenmeter rauf und 400 Höhenmeter runter
Tag 4
Die kleine sandige Bucht Cala Domestica ist sicher einer der schönsten Strände der sardischen Westküste. Wir wandern über die Klippen und mit ein wenig Glück lassen sich hier Seeadler und Felsentauben beobachten. Weiter geht es immer hoch über dem Meer bis zur Bucht von Canal Grande – einer einzigartigen Szenerie aus Felsen und Wasser.
Auf dem Rückweg legen wir einen Halt in dem Dorf Arbus ein, das für seine sardischen Hirtenmesser berühmt ist. Wir schauen einem Messermacher über die Schulter und erfahren viel über diese alte Kunst.
Gehzeit 4 bis 5 h, 200 Höhenmeter rauf und 200 Höhenmeter runter
Tag 5
Heute lassen wir es ruhig angehen. Am Vormittag machen wir eine Bootsfahrt entlang der Küste, dann Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad an einem schönen Strand. Am frühen Abend erwartet uns unsere Wirtin in ihrer Küche und weiht alle Interessierten in die Kunst des Nudelmachens ein. Sie erklärt uns wie die berühmten “culurgiones” hergestellt werden und vor allem, wie man es anstellen muss, damit die Füllung nicht ins Kochwasser läuft …
Tag 6
Su Nuraxi und die Giara di Gesturi sind zwei der ganz besonderen Höhepunkte dieser Reise. Die bronzezeitlichen Turmbauten von Su Nuraxi bei Barumini sind die komplexesten und besterhaltensten Nuragherbauten der Insel und zurecht wurden sie zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Die ebenso rätselhafte wie faszinierende Geschichte der Nuragher wird hier besonders lebendig. Anschließend geht es nach kurzer Fahrt in angenehmer Wanderung ohne große Höhenunterschiede über den Tafelberg der Giara di Gesturi. Die weite Hochebene steckt voller Überraschungen: rassige halbwilde Pferde streifen zwischen windgebeugten Korkeichen und einsamen Sumpfseen umher, im dichten Grün verstecken sich verwunschene Steinbauten aus grauer Vorzeit und vom Abbruchrand des Plateaus, der Giara, eröffnen sich grandiose Ausblicke.
Gehzeit 2 bis 3 h, 100 Höhenmeter rauf und 100 Höhenmeter runter
Tag 7
Der bizarre Grat des Monte Arcuentu, 784 m, trennt die unberührte und geschützte Costa Verde von der fruchtbaren Campidano-Ebene, die beiden so unterschiedlichen Landstriche Sardiniens. Markant hebt sich das zackige, vulkanische Profil des Gebirgsgrats aus der hügeligen Landschaft. Durch Weideland steigt der Pfad hinauf und erreicht über einen alten Kreuzweg den Gipfel, von dem sich ein herrlicher Rundblick bietet. Anschließend machen wir einen Abstecher zu den gewaltigen Sanddünen bei Piscinas. Natürlich bleibt Zeit für einen Strandspaziergang oder ein Bad im Meer. Abends lassen wir unsere Wanderwoche bei einem ganz besonderen Abendessen (mehr wird nicht verraten!) gemütlich ausklingen.
Gehzeit 4 bis 5, 600 Höhenmeter rauf und 600 Höhenmeter runter
Tag 8
Abreise, Transfer nach Cagliari
Leichte-mittelschwere Touren teils auf bequemen Fahrwegen, teils in steinigem Gelände. Normale Kondition und Trittsicherheit erforderlich.
Preise und Termine auf Anfrage